Stihl MS 362 - Die Technik

Die technischen Details

Die Antriebsseite

Von außen erkennt man das Update deutlich am neuen Design des Kettenraddeckels. Dieser ist kleiner, kantiger und scheinbar flacher geworden. Bei der Demontage merken wir auch gleich den Gewichtsunterschied zum Vorgängermodell, der Deckel wiegt durch die neue Bauweise 78 Gramm weniger wie das Bauteil der Vorgängerversion. Dennoch begutachten wir die neue Form erst mal kritisch und bezweifeln, ob der Spänentransport vor allem beim Schneiden längs zur Holzfaser durch die schlanke Konstruktion nicht behindert wird. So setzen wir diese Frage auf unsere Checkliste für den Praxistest in der Holzernte.

Die verliersicheren Muttern des Kettenraddeckels sind zwar bei Stihl Standard, dennoch müssen sie erwähnt werden, weil diese sehr leichtgängig sind und für den Profi bei Montagearbeiten im Wald einen echten Mehrwert darstellen. Unter dem Deckel findet sich dann bewährte Technik aus dem Hause Stihl. Eine innenliegende Kupplung mit drei Fliehkraftsegmenten überträgt die Kraft zuverlässig von der Kurbelwelle auf die Kupplungsglocke und in der Folge an das Ring- bzw. Power-Mate-Ritzel. Die Abdeckung der Kettenbremsmechanik ist in schwarzem Kunststoff gefertigt. Durch die neue Ausformung des Bauteils wird zum einen bei Wartungs- und Reparaturarbeiten ein gewohnt guter Zugang zur Bremsmechanik ermöglicht, zum anderen schließt der neuen Kettenraddeckel jetzt unterhalb passgenau ab und kann dadurch kleiner und auch leichter gefertigt werden.

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Vibrationsarme Kette

Dem Profi fällt oftmals gar nicht auf, dass die hintere Lauffläche am Schneidezahn der 3/8 Zoll Rapid-Super-Sägenkette im unbelasteten Zustand zu schweben scheint. Beim Kontakt der Zahndachspitze mit dem Holz senkt sich der Zahn nach hinten ab und reduziert so ähnlich einem Stoßdämpfer die auftretenden Vibrationen an der Sägenkette um bis zu 30 %.

M-Tronic

Die Motorabdeckung lässt sich mit drei Schnellverschlüssen zügig abnehmen. Der kreisrunde HD2-Luftfilter fällt sofort ins Auge und lässt sich mit nur einer 1/4 Umdrehung werkzeuglos abnehmen. Eine Radialdichtung im Inneren des Luftfilters sorgt für einen dichten Abschluss zum Vergaser hin. In Verbindung mit der Vorabscheidung grober Schmutzpartikel durch das Lüfterrad können so relativ lange Reinigungsintervalle des Luftfilters erzielet werden.

Unter dem Luftfilter fällt der 2-flutige Vergaser auf. Der Profi erkennt an dem etwas versteckt liegenden Vergaserzugang und an den beiden synchron bewegten Drosselklappen, dass es sich hierbei um die 2-Mix-Motorentechnologie von Stihl handelt. Bereits seit dem Jahr 2012 müssen alle handgeführten Motorgeräte die Abgasnorm 2002/88/EG (EU-Richtlinie) erfüllen. Diese verlangt eine deutliche Reduzierung der Kohlenwasserstoffe und Stickoxide im Abgasverhalten. Stihl löst diese technische Herausforderung bei der MS 362 C-M durch die Spülvorlagentechnik. Einfach ausgedrückt wird beim Ausspülen der verbrannten Abgase dem Brennraum zunächst einmal kraftstofffreie Luft zugeführt. Diese Reinluft drückt die verbrannten Gase in den Auspuff. Erst danach gelangt das Frischgas in den Verbrennungsraum, wodurch insgesamt bis zu 70% weniger Spülverluste gegenüber der herkömmlichen 2-Takt-Technologie erreicht werden. Der Vorteil dieser Motorentechnik liegt dabei klar auf der Hand, Mensch und Umwelt werden so deutlich weniger mit den schädlichen und gesundheitsgefährdenden Kraftstoffen im Abgas belastet.

Neue Kühlrippen

Bei genauem Hinsehen fällt uns aber doch noch etwas Neues auf. Ähnlich wie bei Sägen des Konkurrenten Husqvarna scheint der Zylinder nun schräg im Sägenchassis zu liegen. Doch der Schein trügt, nicht der Zylinder liegt im Winkel von 45° Grad schräg, sondern nur die Kühlrippen verlaufen nun geneigt um den nach wie vor nahezu senkrecht stehenden Zylinder herum. Betrachtet man sich den vom Lüfterrad kommenden Luftstrom, so erkennt man, dass die geänderte Anstellung der Kühlrippen bei der modellgepflegten MS 362 C-M nun besser mit Kühlluft umströmt werden. Das hat zur Folge, dass der Wirkungsgrad der Wärmeübertragung verbessert wird, so das insgesamt weniger Kühlfläche benötigt wird. Der Vorteil ist, dass der Zylinder leichter wird und sich durch den weiteren Abstand der Wärmeleiter besser reinigen lässt.

Mehr Leistung - weniger Gewicht

Rein optische fallen bei der modellgepflegten Säge zunächst keine großen Unterschiede zum Vorgängermodell auf. Betrachtet man aber die Technischen Daten, so lassen sich hier schon deutliche Entwicklungsschritte feststellen. Uns fällt immer wieder das subjektiv leichte Gesamtgewicht der Säge auf. Also betanken wir die neue MS 362 C-M und hängen sie an unser Waage. Betriebsbereit wiegt die mittelstarke Profisäge 7,41 Kilogramm. Im Vergleich dazu wiegen wir das Vorgängermodell, allerdings mit Griffheizung. Hier zeigt die Waage 7,85 Kilogramm an. Da die Modelle mit Winterausstattung in der Regel ca. 150 Gramm schwerer sind, kommt die neue Stihl MS 362 C-M immerhin noch auf eine stattliche Gewichtsreduktion von rund 300 Gramm gegenüber dem Vorgängermodell. Auch bei der Motorleistung hat die Neue zugelegt, statt 4,6 PS beim Vorgängermodell verfügt die neue, mittelstarke Profisäge jetzt über 4,8 Pferdestärken. Möglich wurde diese Leistungssteigerung durch technische Veränderungen an Zylinder und Schalldämpfer sowie einer optimierten Verbrennung.

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