Spalten mit dem Alukeil
In Teil 4 unserer Reihe Brennholz richtig aufarbeiten geht es nun um das Spalten der Meterstücke und um das sichere Aufsetzen (Stapeln) von Brennholz. Hinweise zur ergonomischen Arbeitsweise vervollständigen diese Themenreihe. Alle Angaben beziehen sich auf die Aufarbeitung von 1-Meter-Spaltstücken und der Ablauf schildert das Standardarbeitsverfahren, wie es in der Ausbildung zum Forstwirt gelehrt wird.
Brennholz spalten
Wie klein Sie letzten Endes Ihr Brennholz spalten, ist natürlich Ihnen überlassen. Im Profibereich gilt aber:
- Ab 20 cm werden Meterstücke halbiert bzw. 1x gespalten.
- Ab 30 cm werden Meterstücke kreuzweise gespalten bzw. geviertelt.
Ein altes Sprichwort besagt: „Der Baum reist, wie der Vogel schei....“. In der Tat ist es in der Regel besser, die Meterstücke vom dünnen zum dicken Ende her zu spalten. Ausnahmen bilden die Stücke mit Astknoten. Bei solchen Hölzern spaltet man immer von der Stirnfläche her, die den größten Abstand zum Astknoten hat. Viele Hölzer weisen im Stammzentrum einen so genannten „Windriss“ auf! Mit dem Spalthammer schlägt man daher am besten so auf die Stirnfläche der Hölzer, das dieser auf den äußeren Randbereich in Verlängerung des Windrisses (s. Bildergalerie) trifft.
Sollte nach 2-3 Schlägen das Meterstück nicht aufreißen, empfiehlt sich der Einsatz eine Alu-Spaltkeiles. Sägen Sie zur besseren Positionierung des Alukeils das Meterstück mit der Motorsäge über die Stirnflächenkante ein wenig ein. Der Spaltkeil wird nun mit leichtem Hammerschlag schräg zum Faserverlauf (s. Bildergalerie) angesetzt. Anschließend mit kräftigen Schlägen den Keil weitertreiben, bis das Holz aufreißt. Durch gezieltes Nachschlagen mit dem Spalthammer werden die Hälften dann endgültig getrennt.
Bildergalerie: So spalten Sie richtig
Brennholz setzen
#Die folgenden Hinweise gelten für das Setzen von 1 Raumeter verkaufsfähigem Brennholz. Natürlich ist auch jede andere Menge denkbar.
Zunächst bauen Sie aus Resthölzern (keine Spaltstücke oder verkaufsfähiges Holz verwenden) ein Gestell, zwischen das die Spaltstücke nachher gestapelt werden. Achten Sie darauf, dass die Streben und Stützen so stabil sind, dass auch bei Kontakt (z. B. durch spielende Kinder) der Meterstapel nicht zusammenbrechen kann. In diesem Zusammenhang hat sich das „Verzapfen“ der Strebe (s. Bildergalerie) mit der Stütze bewährt! In der Ebene reicht im Normalfall eine Stütze. Im Hang empfiehlt es sich, auf der Hangunterseite zwei kräftige Stützen mit entsprechenden Streben anzulegen. Achten Sie darauf, dass die Streben nicht angespitzt und im Winkel von mindestens 45 Grad an die Stütze eingepasst werden.
Nach Fertigstellung sollte das Gestell die Maße B=100 cm, T=100 cm (Länge der Spaltstücke) und H=104 cm aufweisen. Entsprechend der Handelsklassensortierung für Rohholz muss Schichtholz im Raumeter mit einem Übermaß von 4 % (daher H=104 cm) aufgesetzt werden.
Gespaltene bzw. kreuzweise gespaltene Meterstücke werden nun mit der Spaltfläche nach unten bzw. mit der gespaltenen Seite nach außen zur Stütze hin dicht aufgestapelt. Lagern sie schwerere Holzstücke im unteren Bereich. Bei Bedarf lassen Sie in der Mitte des Holzstoßes ein Meterstück etwa 10-20 cm vorstehen. Auf dieses Stück kann dann beispielsweise Ihr Name, die Losnummer o. ä. gut sichtbar angeschrieben werden. Nach oben hin sollten die Holzstücke leichter bzw. kleiner werden. Zum einen muss man nicht so schwer heben und zum anderen lässt sich mit kleineren Spaltstücken ein sauberer Abschluss des Meterstoßes herstellen.. Ist der Meterstapel bis auf 104 cm Höhe aufgesetzt, ist die Arbeit beendet. Es versteht sich von selbst, das bei der Höhenmessung die Hölzer der Unterlage nicht mitgemessen werden.
Bildergalerie: So stapeln Sie Brennholz richtig
Ergonomische Hinweise
Beachten Sie die Ergonomie und verwenden Sie zum Tragen geeignete Hilfsmittel. Besonders geeignet zum Tragen von Meterholz ist das Tiroler Handsappie. Darüber hinaus sollten sie folgende ergonomische Grundsätze beachten:
- Last mit geradem Rücken heben und tragen.
- Last mittig zur Körperachse tragen.
- Last nahe am Körper tragen.
- Last abwerfen, nicht ablegen, um unnötiges Bücken zu vermeiden.
- Beim Tragen von Lasten gleichmäßig weiteratmen.
- Gewichte möglichst (z. B. durch Spalten) gering halten.
- Tragehilfen verwenden.
Auf geht´s
Wir hoffen, Ihnen mit unserem mehrteiligem Artikel wichtige Ratschläge und praktische Tricks und Kniffe ermöglicht zu haben. Und nun wünscht Ihnen www.motorsägenkette-schärfen.de unfallfreies Arbeiten und viel Spaß und Freude bei der Brennholzaufarbeitung.